Der Lehrstuhl für Virologie sowie die gesamte Tierärztliche Fakultät betrauern den Tod
von Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Sutter.
Prof. Sutter wurde 1962 in Kaiserslautern geboren und studierte von 1981-1988 in München Tiermedizin. Bereits in seiner Promotionsarbeit, die von Prof. Anton Mayr betreut wurde, beschäftigte er sich mit MVA, dem Modifizierten Vacciniavirus Ankara, welches ihn noch sein ganzes wissenschaftliches Leben begleiten sollte. Als Postdoktorand ging er in die USA und arbeitete am National Institute of Allergy and Infectious Diseases unter Bernard Moss, einem der weltweit führenden Pockenvirologen. Diese Periode war für Gerd Sutter sehr prägend. Gerne erzählte er später über die Erfahrungen, die er in dieser Zeit sammelte. Zurück in Deutschland arbeitete als Gruppenleiter am Helmholtz Zentrum München und habilitierte sich 1999 für das Fach “Virologie” an der Tierärztlichen Fakultät München. 2003 wechselte Gerd Sutter an das Paul-Ehrlich-Institut und leitete als Direktor die Abteilung für Virologie. 2009 führte sein Weg zurück an seine Alma Mater, als er auf den Lehrstuhl für Virologie im neu formierten Institut für Infektionsmedizin und Zoonosen der Tierärztlichen Fakultät berufen wurde.
14 Jahre lang leitete Prof. Sutter seinen Lehrstuhl mit unvergleichlicher Hingabe und Engagement. Hauptthemen seiner Arbeit waren dabei weiterhin virale Vektorimpfstoffe und zoonotische Viruserkrankungen. In diesem Bereich galt er als ausgewiesener Spezialist, weswegen er regelmäßig in Expertenkomitees und Beratungsgremien z. B. der Weltgesundheitsorganisation, des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung oder des Friedrich-Loeffler-Instituts berufen wurde. Zahlreiche Forschungspreise und über 200 Publikation in hochrangigen wissenschaftlichen Journalen unterstreichen seine wertvolle Forschungstätigkeiten und führten 2021 zur Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Tierärztliche Hochschule Hannover.
Gerd Sutter ist dabei aber auch immer Tierarzt geblieben. An seinem Lehrstuhl wurde daher auch an Infektionskrankheiten zahlreicher Tierarten (Rinder, Pferde, Haus- und Wildschweine, Löwen und Tiger, Waschbären, Bachforellen, Flughunde, Prinz-Alfred-Hirsche…) geforscht. Auch diese Arbeiten bereiteten ihm immer große Freude.
Lieber Gerd,
wir, deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vermissen dich so sehr! Du bist viel zu früh von uns gegangen. So viele Pläne hattest du noch, so viele Ideen wolltest du noch mit uns verwirklichen. Niemals werden wir dich, deinen Forschergeist, deine Kreativität oder dein weltoffenes Denken und Handeln vergessen.
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